Wadenwickel, mehr als praktischer Fiebersenker

Wadenwickeln. Mehr als nur ein praktischer Fiebersenker

Wadenwickel sind ein uraltes Hausmittel. Vor allem bei Fieber, doch nicht nur dabei, kommt es zur Anwendung. Fieber gilt nach wie vor als eine der missverstandenen Reaktionen des menschlichen Körpers. Dabei zeigt es nur, dass der Körper in Aktion ist und sich gegen Erreger wehrt und das Immunsystem aktiv ist. Fieber bedeutet auch, dass der Heilungsprozess einsetzt. Als Fiebersenker noch nicht so in Mode waren und alles schnell gehen musste, waren vor allem bei Kinder Wadenwickel ein probates Mittel, um Fieber über 39 Grad abzusenken.

Doch es gibt noch mehr Einsatzmöglichkeiten für Wadenwickel. Auch die Wirkweise ist bestechend einfach und doch effektiv.

Wie wirken Wadenwickel?

Wadenwickel wirken sowohl mit kaltem Wasser als auch dann, wenn eine Erwärmung über die Haut erfolgt.
Ist der Wickel kühler als die eigentliche Körpertemperatur, dann kühlen die Unterschenkel ab. So beginnt ein körperinneres Spiel zu wirken. Wärmeverlust aktiviert via Kältereize das vegetative Nervensystem. Der Stoffwechsel wird angeregt. Es kommt zu einer Verengung der Blutgefäße. Der Blutdruck steigt an. Die Atmung vertieft sich.

Ist der Wadenwickel durch die körpereigene Temperatur nach etwa 10-15 Minuten angewärmt, so stellt sich die umgekehrte Wirkung ein. Erholung setzt ein. Es kommt zur Entspannung.
Die Wirkung ist von der Länge der Zeit abhängig, die man diese anhat.

Wenn die Füße schlapp machen

Kalte Wadenwickel sind sehr gut geeignet, um entzündungsvorbeugend zu wirken. Schwere Beine und Venenentzündungen sind dafür die natürlichen Indikationen. Kälte wirkt schmerzdämpfend. Zudem wird die Durchblutung reduziert.
So kann es auch zugleich entspannend sein, kühle Wadenwickel mit hochgelagerten Beinen zu machen. Vor allem wenn die Außentemperaturen mehr und mehr ansteigen, kann ein kühler Wadenwickel selbst für beschwerdefreie Menschen eine Wohltat sein.

Wenn es mit dem Einschlafen nicht so recht funktionieren will …

dann kann man Wadenwickel auch über Nacht anlassen. Sie fungieren als Einschlafhilfe. Die Wickel sind entspannungsfördernd. Wir wissen, dass man im entspannten Zustand leichter und rascher einschläft. Dabei kommen Wickel zur Anwendung, die Wärme produzieren.

Wie sieht es mit der Anwendung von Wadenwickeln bei Kindern aus?

Bei Kindern ist der Wickel, manchesmal auch mit essiggetränkten Tüchern, ein sanfter Fiebersenker.
Dabei sind einige wichtige Punkte zu beachten, wie etwa, dass Wadenwickel erst ab einer Körpertemperatur von 39 Grad aufwärts sinnvoll sind. Die Haut des Kindes muss warm sein. Das Wasser für den Wickel soll handwarm sein. Bleiben Sie beim Kind, damit Sie kontrollieren können, ob es sich z.B. unwohl fühlt und Sie eingreifen müssen – dann sind die Wickel umgehend zu entfernen.

Bei Kindern wird empfohlen, sich zum Thema „Fieber und Wadenwickel“ mit dem Kinderarzt Ihres Vertrauens abzustimmen. Üblicherweise werden Wadenwickel erst ab dem 18 bis 24 Monat des Kindes angewendet. Es braucht auch die Akzeptanz des Kindes dafür. Manche Kinder mögen diese Wickel. Andere lehnen sie ab. Es braucht den Versuch und ein wenig Geduld.

Hinweis
Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers. Bei Unsicherheit kontaktieren Sie Ihren Arzt des Vertrauens.

Eine Empfehlung:
https://www.netdoktor.de/hausmittel/wadenwickel

>>> Alle Beiträge der Autorin im Magazin Spirit Online

Über Andrea Riemer

nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschaftlerin und Beraterin für Sicherheitspolitik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.

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