Linderung von IBD-Symptomen durch Achtsamkeit

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Linderung von IBD-Symptomen durch Achtsamkeit

Inflammatory Bowel Disease (IBD), zu Deutsch entzündliche Darmerkrankungen, umfasst Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Sie sind gekennzeichnet durch chronische Entzündungen des Verdauungstraktes, die mit starken Schmerzen, Unwohlsein und einer allgemeinen Beeinträchtigung der Lebensqualität einhergehen können. In jüngster Zeit hat sich die Achtsamkeitspraxis als eine potenzielle Methode zur Linderung dieser Symptome hervorgetan.

Achtsamkeit, eine Form der Meditation, beinhaltet das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments ohne Urteil. Sie wurde in zahlreichen Studien als effektiv zur Linderung von Stress, Angst und Depressionen nachgewiesen. Bei IBD-Patienten kann Achtsamkeit dazu beitragen, den Umgang mit Schmerzen und Unwohlsein zu verbessern, indem sie dazu anregt, Gefühle und Empfindungen zu beobachten, statt sie zu bewerten oder sich von ihnen überwältigen zu lassen.

In einer Studie wurde festgestellt, dass Patienten, die an einem Achtsamkeitsprogramm teilnahmen, signifikante Verbesserungen in Bezug auf Schmerz, Stress und Lebensqualität berichteten. Achtsamkeit kann also eine wirksame Ergänzung zur medizinischen Behandlung von IBD sein. Während die Symptome nicht vollständig verschwinden, kann Achtsamkeit dazu beitragen, sie zu bewältigen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Nein, die Entstehung von IBD (entzündliche Darmerkrankung) ist nicht ausschließlich auf psychische Ursachen zurückzuführen, obwohl einige Ärzte dies immer noch behaupten. Dennoch kann Achtsamkeitsmeditation dazu beitragen, einige Symptome zu lindern.

Es zeigt sich, dass Therapien, die die Stimmung verbessern, wie Achtsamkeit oder kognitive Verhaltenstherapie (CBT), die Entzündungen um fast 20 Prozent reduzieren können.

IBD-Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Autoimmunerkrankungen, die eine Entzündung des Verdauungstrakts verursachen und zu chronischer Müdigkeit, Schmerzen und heftigen Reaktionen auf Nahrungsmittel führen können. Eine Virusinfektion wird als wahrscheinlichste Ursache angesehen.

Forscher des King’s College London haben herausgefunden, dass psychologische Therapien wie CBT, Akzeptanz- und Commitment-Therapie sowie Achtsamkeit am effektivsten zur Reduzierung von Entzündungen bei IBD-Patienten sind. Dies ergab die Analyse von 28 Studien mit insgesamt 1.789 Patienten.

Die genannten Therapien verringerten die Entzündung um etwa 18 Prozent und erwiesen sich als wirksamer als Antidepressiva oder körperliche Betätigung.
„Stimmungsverbesserungen können durch Modulation des Immunsystems körperliche Erkrankungen beeinflussen“, sagte Valeria Mondelli, eine der Forscherinnen. „Wir wissen, dass stressbedingte Gefühle Entzündungen verstärken können, und die Ergebnisse legen nahe, dass wir diese Art von Entzündungen reduzieren können, indem wir die Stimmung verbessern.“ (eBioMedicine)

Was sind die Ursachen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen?

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind komplexe Erkrankungen, deren genaue Ursachen bislang nicht abschließend geklärt sind. Verschiedene Faktoren können jedoch zur Entstehung dieser Erkrankungen beitragen. Einer dieser Faktoren kann eine genetische Veranlagung sein. Darüber hinaus spielen Umwelteinflüsse eine Rolle, beispielsweise Infektionen, Rauchen oder Exposition gegenüber bestimmten Schadstoffen. Auch psychische Faktoren können die Entstehung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen begünstigen.

Eine wichtige Rolle spielt die sogenannte Darmbarriere. Ist diese gestört, können Bakterien leichter in die Darmschleimhaut eindringen und das Immunsystem aktivieren, was eine Entzündung der Schleimhaut zur Folge hat. Eine Störung der Darmmikrobiota, also der Gesamtheit der im Darm lebenden Mikroorganismen, wird ebenfalls diskutiert. Bei vielen Patienten mit einer entzündlichen Darmerkrankung wird ein Mangel an kurzkettigen Fettsäuren im Darm vermutet. Diese Fettsäuren, zu denen beispielsweise Essig- und Buttersäure gehören, sind für den Stoffwechsel der Dickdarmschleimhaut unentbehrlich.

Eine gestörte Immunabwehr im Darm kann ebenfalls zur Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beitragen, indem sie nicht mehr eindeutig zwischen darmeigenen und körperfremden Bestandteilen unterscheiden kann. Diese Faktoren können einzeln oder in Kombination zur Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, beitragen.

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Ist Reizdarm eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung?

Trotz der ähnlichen Symptome, die bei den beiden Erkrankungen auftreten können, ist das Reizdarm-Syndrom (RDS) nicht als eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) zu klassifizieren. Es handelt sich hierbei um zwei verschiedene Krankheitsbilder.

Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen umfassen vor allem Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei diesen Krankheiten ist die natürliche Schutzbarriere der Darmschleimhaut gestört, was dazu führt, dass Bakterien und andere Fremdstoffe in den Darm eindringen und das Immunsystem mit Entzündungsreaktionen reagiert. Die genauen Ursachen dieser Erkrankungen sind bisher jedoch noch nicht vollständig geklärt.

Das Reizdarm-Syndrom hingegen zeichnet sich durch eine Reihe von Symptomen aus, die mit dem Verdauungssystem in Zusammenhang stehen, aber nicht auf eine Entzündung zurückzuführen sind.

Es ist wichtig, bei Verdauungsbeschwerden einen Arzt aufzusuchen und die Symptome abklären zu lassen. Fachärzte für Gastroenterologie oder zertifizierte CED-Ärzte sind hier die richtigen Ansprechpartner. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Personen deutlich zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das Reizdarm-Syndrom trotz einiger Gemeinsamkeiten mit den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nicht in diese Kategorie fällt.

Welche Darmerkrankungen sind chronisch?

Chronische Darmerkrankungen sind Erkrankungen, die über einen langen Zeitraum verlaufen und die betroffenen Personen oftmals ein Leben lang begleiten. Zu den chronischen Darmerkrankungen gehören Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen kann. Ebenso zählt die Colitis ulcerosa dazu, eine chronische Entzündung des Dickdarms. Die Divertikulose, eine Erkrankung, bei der sich kleine Ausstülpungen in der Darmwand bilden, ist ebenfalls ein Beispiel für eine chronische Darmerkrankung.

Des Weiteren können Lebensmittelallergien, insbesondere im Kindesalter, zu chronischen Darmerkrankungen führen. Die Zöliakie, eine Unverträglichkeit gegenüber dem in vielen Getreidesorten vorkommenden Gluten, ist ein weiteres Beispiel. Das Kurzdarmsyndrom, eine Malabsorptionserkrankung, und das Reizdarmsyndrom, gekennzeichnet durch Bauchschmerzen und Störungen der Darmfunktion, gehören ebenfalls zu den chronischen Darmerkrankungen.

Diese Krankheiten begleiten die Betroffenen meist ein Leben lang, doch durch Medikamente und Ernährungstherapie sind nicht immer Beschwerden vorhanden. Dennoch kann die Lebensqualität der Betroffenen durch chronische Darmerkrankungen stark beeinträchtigt sein, weshalb eine schnelle Diagnose und Behandlung entscheidend sind. Es ist wichtig, bei anhaltenden oder schweren Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen.

23.05.2024
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.

>>> Alle Beiträge der Autorin im Magazin Spirit Online


Heike Schonert HeikeSchonert

Heike Schonert, Heilpraktiker in für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.

Ihr Motto ist: „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, uns als Ganzheit begreifen und von dem Wunsch erfüllt sind, uns zu heilen und uns zu lieben, wie wir sind, werden wir diese Liebe an andere Menschen weiter geben und mit ihr wachsen.“

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